St. Martin

Bezeichnung des Projektes: Antiesen, Marktgemeinde St. Martin im Innkreis, HW-Schutz Kälberweidesiedlung

Status: Fertige Maßnahme

Veranlassung:

Bei extremen Abflussereignissen kam es in der Ortschaft Kälberweidesiedlung zu Hochwasserproblemen. Diese wurden einerseits durch die im rechten Vorland der Antiesen abfließenden Hochwässer (10 m3/s bei einem HQ100der Antiesen) und andererseits von den aus einem 0,5 km2 großen Nebeneinzugsgebiet stammenden Abflüssen (5,8 m3/s) bei HQ100verursacht. Beide rechtsufrigen Abflussereignisse mündeten in den Mühlbach der Furthner Mühle. Der Mühlbach verfügte zwar an seiner Wehranlage über ein Verschlussorgan, konnte jedoch aufgrund seines beschränkten Abfuhrvermögens die angeführten Hochwassermengen nicht schadlos abführen. Beim HQ100 vom Hochwasserereignis August 2002 wurde die Kälberweidesiedlung durch das Antiesen-Hochwasser überflutet, wobei 20 Objekte betroffen waren.

Projektziel:

Für den Hochwasserschutz wurden 2 Bemessungsfälle herangezogen. Als ersten Bemessungsfall wurde der im rechten Vorland abfließende Hochwasserabfluss (10 m3/s an der Antiesen) bewertet. Dieser soll jedoch künftig von den in Planung bzw. Bau befindlichen Hochwasserrückhaltebecken (Ho, Wötzling, Rettenbrunn) soweit reduziert werden, dass hier keine Ausuferungen bis zu einem HQ100 mehr zu erwarten sind. Der zweite Bemessungsfall ist der aus dem 0,5 km2 großen Einzusgebiet stammende Abfluss (5,8 m3/s). Dieser ist als die künftig wesentliche Bemessungsgröße für 100-jährliche Ereignisse zu berücksichtigen

Hochwasserschutz Kälberweidesiedlung
Hochwasserschutz Kälberweidesiedlung

Organismen und Fischaufstieg

Kurzbeschreibung:

Als Lösung für die in den Mühlbach und in weiterer Folge in die Kälberweidesiedlung fließenden Hochwässer wurde eine Streichwehr projektiert. Sie reduziert die Mittelwassmenge auf 2,5 m2/s, welche ohne Ausuferungen im Mühlbach abgeführt werden kann. Die Streichwehr wurde am linken Mühlbachufer mit einer Länge von 33 m errichtet und im Nahbereich der Antiesen positioniert. An diese Wehr wurde ein mit Drahtsteinkörben gesichertes Entlastungsgerinne angeschlossen. Um die abwärts der Streichwehr anfallenden Hochwässer aus dem Vorland abführen zu können, war die Errichtung einer 90 lfm langen Rohrleitung bis zur Streichwehr notwendig. Zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit bzw. Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit wurde zwischen Antiesen und Mühlbach ein Organismen- und Fischaufstieg errichtet.

Karte Hochwasserschutz St. Martin im Innkreis
Daten und Fakten des Projektes:
Bauherr:
Marktgemeinde St. Martin im Innkreis
Planung:
Büro riocom Dipl.-Ing. Albert Schwingshandl, 1070 Wien
Ausführung:
Gewässerbezirk Braunau
Bauzeit:
November 2008 bis Juli 2009
Finanzierung:
Bund 40 %, Land 40 %, Mgde.St.Martin 20 %
Baukosten:
EUR 260.000